Das LPI ist eine offene Lerngemeinschaft, die alle gestaltinteressierten Menschen anspricht, die am Prozess der individuellen wie auch gemeinschaftlichen Entwicklung teilhaben möchten.
Entwicklung heißt für uns Grenzen auszuloten und sich dabei aufs Spiel zu setzen, sich an den Rändern des Fremd-Werdenden aufzuhalten. Nicht Anpassung, Verfügbarmachung oder Selbst-Optimierung ist das Credo, sondern über unsere eigene Betroffenheit, Sehnsucht und Geschichte die ´Gestalt` mitsamt ihrer dialogischen, sozialpolitischen und humanistischen Wurzeln in Bewegung zu halten. Und dies tun wir in lebendigen menschlichen Beziehungen und Erfahrungen.
Denn: Die Kunst miteinander zu leben (con-vivere = zusammenleben), uns fürsorglich zu begegnen, Sorge um die Natur zu tragen und im friedlichen Miteinander zu sein, spricht die Gestalt in ihrer zutiefst relationalen und machtkritischen Lesart an.
Ganz in diesem Sinne versteht sich das LPI als konvivialer Raum: lebensfreundliches Mit-einander-Sein, Aufeinander-bezogen-Sein und Angewiesen-Sein. Als ein Ort existenzieller Begegnung, in dem erfahrungsorientiert verhandelt, gesprochen, gelacht, getanzt etc. wird. Hier kann das eigene leibliche Selbst experimentell überschritten werden. Denn: Wer an seine Grenze geht, wird mit sich selbst konfrontiert, neue Erfahrungen werden möglich, Wachstum geschieht.
„Die Grenzen zu spüren heißt auch, die Freiheit zu entdecken, die man innerhalb dieser Grenzen hat.“
(Lore Perls)
Lernen gelingt selten innerhalb einer hierarchischen Struktur, in der Wissen linear von oben nach unten vermittelt wird, sondern, wenn ein lebendiger Austausch möglich wird, der beunruhigt, ergreift und in Bewegung bringt und uns letztlich in neue Landschaften führt.