Weiterbildung: tiG

Traumaorientierteintegrative Gestalttherapie

Solange Menschen am Leben sind,
müssen Teile von Ihnen gesund sein.
unbekannt

Resonanzflut

Im Trauma findet kein Austausch statt.
Vielmehr ein Einbruch mit enormer Intensität.
Ein Gestaltbildungsprozess wird nicht möglich.
Die Redifferenzierung von Figur und Grund versagt.
Die Heftigkeit, Kraft und Dauer zerlegt die Gerichtetheit zur Welt.
Die Orientierung wird genommen.
Der Bewegungsradius implodiert.
Das Zu-Viel, Zu-Schnell, Zu-Nah überschwemmt.

Resonanzkatastrophe

Die Möglichkeit zur Unterscheidung von Figur und Grund, was Grund  und was Figur ist, wird im traumatischen Prozess verhindert.
Vielmehr kollabieren Figur und Grund, Selbst und Welt ineinander.
Die Schlagkraft des Traumas erzeugt überflutende und unbegrenzte Gefühle von Hilflosigkeit, Entsetzen und Angst.
Ein Erleben ohne Ordnung, ohne Orientierung
Wahrnehmungen ohne Organisation.
Heftige Eindrücke ohne Inhalt.
Schwemmende Hilflosigkeit und überbordende Haltlosigkeit.
Diese hochenergetischen Erlebensdetails stehen neben- und ineinander und brechen als sinnlich-somatische Verkörperungen in die Gegenwart ein.
Die Ich-Grenzen werden zersplittert.
Ein strukturiertes Erleben ist nicht möglich
Die Erinnerung erzeugt Löcher.
Splitter statt Gedächtnis.
Leerstellen entstehen, die Erlebtes kryptisch einbehalten.
Der Organismus befindet sich in einer Kontaktkatastrophe.
Als retroflexive Starre bleibt er in Erregungskaskaden stecken.
Dort, wo das Trauma sich ereignet, bleibt es stumm.
Und taub.
Die Immobilität des Leibes wird zur neuen Wirklichkeit.

Resonanzverlust

Das Danach zeigt sich in einer Vergangenheit, die nicht vergeht.
Und in einer Welt, zu der die Verbindung gekappt ist.
Das Dasein ist isoliert.
Aus der Welt gefallen.
Entzeitlicht.
Das kausale Beziehungsverhältnis von Raum und Zeit ist gesprengt.
Das Erleben wechselt von intrusiv-überwältigenden und/oder vermeidend-leeren und sprachlosen Seinsweisen.
Die organismische Selbstregulation ist verletzt.
Der Sinn entzogen.
Die Sinne enteignet.

Die Unmöglichkeit, sich selbst zu bewohnen


Das LPI entwickelt hierzu

  • ein humanistisch fundiertes gestaltspezifisches Verständnis von Trauma und Traumatisierung
  • ein gestalttherapeutisches Handlungsrepertoire für ein traumasensibles Vorgehen

„Die Natur erklären wir, das Seelenleben verstehen wir.“ Wilhelm Dilthey

„Der Mensch wird am Du zum Ich.“ Martin Buber 

„Das Verstehen ist ein Wiederfinden des Ich im Du.“ Wilhelm Dilthey

 

Humanistische Psychotherapie

Gestalttherapie – tiG 

Medizin

geisteswissenschaftliches Menschenbild naturwissenschaftliches Menschenbild
Sinnzusammenhänge Symptome
Relationen und Gestaltverläufe Ursache-Wirkungslogik
verstehen erklären
individuelle Entwicklungslogik kategoriale Zuschreibung (gesund- krank)
multiperspektivischer Forschungszugang evidenzbasierte Forschung
Wachstum, Entwicklung, Lernen Heilung, Behandlung